Die Umschuldung – Chancen richtig einschätzen
Viele Menschen hoffen, durch eine Umschuldung ihre Immobilie zu retten. Die Realität sieht jedoch oft anders aus. Deshalb wollen wir an dieser Stelle offen darüber sprechen, was geht und was leider nicht mehr geht.
Die Faktenlage:
Banken werfen zunächst einen Blick ins Grundbuch und auf den Zwangsversteigerungsvermerk. Schon dieser Vermerk reicht in der Regel aus, um eine Umschuldung auszuschließen. Hinzu kommen häufig Schufa-Einträge, Kündigungen der Darlehen oder laufende Vollstreckungsmaßnahmen. Spätestens dann folgt ein formeller Ablehnungsbescheid der Bank.
Gibt es trotzdem Chancen?
Ja, aber sie sind gering. Falls Sie eine Bank haben, die Ihre gesamte Einkommenssituation kennt und weiß, wie Ihre Ausgaben aussehen, kann eine Sanierungsfinanzierung möglich sein. Voraussetzung ist allerdings, dass die alte Bank zustimmt und der Schuldenstand insgesamt tragbar bleibt. Auch dann ist das neue Darlehen häufig befristet, etwa auf 5 Jahre.
Warum sind Kreditvermittler meist keine Lösung?
Weil diese häufig mit Versprechen werben, die sich am Ende nicht erfüllen. Sie nehmen Geld für Gutachten, Anfragen oder Vorschüsse und verlangen teils hohe Gebühren. Doch das Gesetz erlaubt keine Zahlungen vorab. Solche Praktiken sind nicht nur fragwürdig, sie können sogar strafbar sein.
Vorsicht bei angeblichen Investoren!
Wer ein Darlehen von einem "privaten Investor" angeboten bekommt, sollte besonders sorgfältig prüfen. Wirklich solvente Investoren sind selten und vergeben keine Darlehen an Haushalte in Schieflage. Einzige Ausnahme: Investoren, die den Schuldenstand kurzfristig ablösen und parallel bereits auf den Immobilienkauf vorbereiten (siehe Kapitel "Rettungskonzepte").
Unser Fazit:
Eine Umschuldung ist kein realistischer Rettungsweg mehr, sobald sich die Zwangsversteigerung nähert. Wer dennoch einen Versuch unternehmen möchte, sollte sich vorher beraten lassen. Wir zeigen Ihnen, welche Möglichkeiten noch offenstehen – und ob es überhaupt Sinn ergibt, einen Antrag zu stellen.